Kein Mitleid mit René Benko
René Benko sitzt im sinkenden Schiff. Genau genommen stimmt das gar nicht mehr, denn von seiner Luxusjacht musste er sich bereits trennen. Sein Niedergang ist beinahe beispiellos in der Geschichte. Die Wirtschaftswelt ist erschüttert. Die Signa Prime Selection AG, das Herzstück des Konzerns von Benko, hat Insolvenz angemeldet. Die Kreditschützer schätzen die Verbindlichkeiten auf gigantische 4,5 Milliarden Euro. Die Insolvenz der Prime folgt damit auf jene der Signa Holding von Ende November.
Die Prime der Signa-Gruppe ist insolvent
Die Insolvenz wurde beim Handelsgericht in Wien eingereicht. Ein renommierter Rechtsanwalt, Norbert Abel, wurde als Insolvenzverwalter beauftragt. Die Signa Prime ist eine Ansammlung von Luxusimmobilien. Beeindruckende 54 Traumimmobilien befinden sich in der jetzt insolventen Signa Prime. Dazu zählen unter anderem das Goldene Quartier, die von Otto Wagner erbaute denkmalgeschützte Postsparkasse und das Hotel Park Hyatt, das in Bau befindliche Kaufhaus und Hotel Lamarr an der Wiener Mariahilfer Straße, der Elbtower in Hamburg, das Berliner Kaufhaus KaDeWe, das traditionsreiche Palazzo Hotel Bauer in Venedig und die britische Nobelkaufhauskette Selfridges.
Warum ging die Signa Prime pleite?
Die Geschäfte haben sich negativ entwickelt, so die knappen Informationen. Man habe sich bemüht, ausreichende Liquidität zu sichern, doch es sei nicht gelungen, wie aus weiteren ebenfalls knappen Ausführungen hervorgeht, die als Begründung für eine der größten Pleiten ausreichen sollen. Nun soll die angestrebte Neuordnung der Verbindlichkeiten die Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs sicherstellen.
Massive Verbindlichkeiten und anhaltende Unsicherheit
Die Signa Prime wird von Insolvenzkreditoren mit Gesamtforderungen von 4,5 Milliarden Euro belastet, wobei 349 Gläubiger und 28 Mitarbeiter betroffen sind. Allerdings schätzt eine US-Investmentbank die Schulden tatsächlich auf beeindruckende 10,7 Milliarden Euro, wobei der Großteil ausstehende Anleihen sind.
Hintergründe und Anteilseigner der Signa Prime
Die Hauptanteilseigner der Prime sind die insolvente Signa Holding, der Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne und die RAG-Stiftung. Der Untergang der Signa Prime ist eine der größten Insolvenzen der österreichischen Wirtschaftsgeschichte.
Der Aufstieg eines Selfmade-Milliardärs
René Benko, derzeit im Zentrum des Insolvenzdramas, galt einst als junger Selfmade-Milliardär, der mit 17 Jahren die Schule abbrach, um seinen Weg in der Unternehmenswelt zu gehen. Sein Aufstieg begann mit dem Umgestalten leer stehender Dachböden zu exklusiven Wohnungen. Schon damals war er berüchtigt für sein unternehmerisches Gespür und seine Fähigkeit, Investoren für seine Projekte zu gewinnen.
Vom Bau von Luxuswohnungen zu einem Firmenimperium
Der Beginn seiner Karriere mag bescheiden erscheinen, aber René Benko erkannte früh die Potenziale und knüpfte entscheidende Kontakte. Sein Weg führte ihn über den Aufbau von Luxuswohnungen bis hin zur Gründung eines expandierenden Firmenimperiums. Engagierte Investoren wie Hans Peter Haselsteiner und der Bauindustrielle Karl Kovarik vertrauten früh auf sein Können und steuerten maßgeblich zu seinem beeindruckenden Aufstieg bei.
Der unerreichbare Tycoon in turbulenten Zeiten
Während die Gläubiger um Antworten und Lösungen ringen, ist René Benko, der einstige Titan des Immobilienimperiums, für sie nicht erreichbar. Statt sich den brennenden Fragen zu stellen, gleitet er anscheinend unantastbar zwischen seinen privaten Anwesen und seinen exklusiven Destinationen hin und her – in einem Privatjet. Berichten zufolge wird jetzt aber auch die Luxusvilla von Benko verkauft und sein Privatjet steht ihm auch nicht mehr zur Verfügung.
Das Mitleid der meisten Menschen hält sich dennoch sehr in Grenzen. Es geht für die meisten eher darum, wie der immense wirtschaftliche Schaden behoben werden kann. René Benko war nie ein Mann der großen Öffentlichkeit. Daher muss man zu seiner Ehrenrettung dennoch sagen, dass er sich angeblich 24/7 bemühe, die schlimmsten Auswirkungen doch noch zu vermeiden.
Ausblick auf die ungewisse Zukunft des Imperiums
Die Zukunft von René Benko und seinem einst prunkvollen Imperium bleibt derzeit ungewiss. Kann Benko aus diesem Schlamassel kurz ab- und dann wieder auftauchen? Werden rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet? Können die Unternehmen umfassend restrukturiert werden? Antworten darauf gibt es derzeit nicht. Sicher ist nur, dass René Benko hoch geflogen und jetzt hart abgestürzt ist.
Lassen Sie auch über Ihr erfolgreiches Unternehmen auf Aufdecker.com berichten!
Klicken Sie den Button, um zu besprechen, welche positiven Fakten wir über Ihr Unternehmen aufdecken können.