Hertha BSC-Präsident Kay Bernstein tot: Jetzt ermittelt die Polizei
Hertha-Präsident Kay Bernstein ist unerwartet im Alter von 43 Jahren gestorben. Die Todesursache ist unklar. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.
Großer Schock herrscht bei den Hertha BSC-Fans und Profispielern. Der Verein gab am Dienstag auf seiner Website und in den sozialen Medien den plötzlichen Tod des erst 43-jährigen Klub-Bosses bekannt. „Der gesamte Verein, seine Gremien und Mitarbeiter sind fassungslos und zutiefst bestürzt“, lautete die offizielle Bekanntgabe.
Bernstein hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. Besonders tragisch: Der Todestag des Hertha-Präsidenten fällt auf den Geburtstag seiner älteren Tochter, die aus einer früheren Beziehung stammt.
Kein natürlicher Tod
Laut Medienberichten sei Kay Bernstein am Montagabend schlafen gegangen und nicht mehr aufgewacht. Woran die Clublegende gestorben ist, ist vorerst jedoch unklar. Hinweise auf einen Suizid oder auf Fremdeinwirkung würden derzeit nicht vorliegen. Ein natürlicher Tod sei allerdings nicht bescheinigt worden.
Um die Todesursache zu klären, ermittelt nun die Kriminalpolizei. Eine Obduktion wurde bereits eingeleitet. Der 43-Jährige hinterlässt eine Partnerin und eine Tochter.
Hat der schwere Unfall im Vorjahr mit Bernsteins Ableben zu tun?
Im vergangenen Jahr hatten sich Fans nach einem Unfall große Sorgen um Kay Bernstein gemacht: Er hatte sich im Oktober 2023 auf der Geschäftsstelle des Vereins bei einem „freundschaftlichen Brustcheck“ mit einem Mitarbeiter schwer verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden. Dabei hatte sich der Hertha-Präsident schwere Frakturen an der Wirbelsäule zugezogen, drei Wirbel waren gebrochen. Zuletzt ging es ihm allerdings wieder besser. Ein Zusammenhang zwischen dem Vorfall und seinem unerwarteten Tod scheint daher nicht zu bestehen.
Vom Ultra zum Präsidenten
Kay Bernstein war zuvor der Vorsänger der Fans in der Ostkurve und engagierte sich auch sozial für Hertha BSC. Bei der Mitgliederversammlung am 26. Juni 2022 wurde er überraschend gegen den favorisierten CDU-Politiker Frank Steffel und einen weiteren Mitbewerber zum Präsidenten gewählt. Ein ungewöhnlicher Schritt, da er früher selbst als Ultra aktiv war und der Club zu dieser Zeit noch in der Bundesliga spielte. Bernstein war bekannt dafür, Probleme offen anzusprechen und machte das Amt des Präsidenten sowie den Club insgesamt zugänglicher. Dies zeigte sich nicht zuletzt an seiner ständigen Präsenz in einer Hertha-Trainingsjacke, die er häufig trug.
Stadion leuchtete in Vereinsfarben
Am Dienstagabend erstrahlte das Olympiastadion in den Vereinsfarben, um dem verstorbenen Präsidenten Tribut zu zollen. Anhänger strömten zur Geschäftsstelle, legten Kränze nieder und zündeten Kerzen an. Gleichzeitig bekundeten Vereine und Funktionäre aus aller Welt ihr tief empfundenes Beileid.
Bewegende Worte von Nader Jindaoui
„Die Hertha-Familie trauert mit Kays Hinterbliebenen und ist in dieser schweren Zeit in Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern“, heißt es von Vereinsseite. Auch Influencer und Hertha-Kicker Nader Jindaoui zeigt sich betroffen und äußert auf seinem Instagram-Account bewegende Worte:
„Vor ein paar Tagen haben wir das letzte Mal gesprochen. Ich kann nicht glauben, dass wir uns nicht mehr sehen werden. Ich kann nicht glauben, dass ich dir diese Worte nicht mehr persönlich sagen kann. Danke dir für deinen Support. Du warst mein Rückenwind, du hast mir Sicherheit und dein Vertrauen geschenkt. Ich hatte keine Angst, zu fallen, weil ich wusste, dass ich deine Unterstützung habe. Du hast an mich geglaubt, als viele mich abgeschrieben haben. Das werde ich dir niemals vergessen. Ruhe in Frieden Kay. Die Geschichte wird weiter geschrieben, für dich und den Berliner Weg.“
Hertha BSC hat erstes Spiel dieses Jahres vor sich
In der zweiten Bundesliga belegt der Hauptstadtclub nach 17 Spieltagen derzeit den siebten Platz. Am kommenden Sonntag wird die Mannschaft von Trainer Pal Dardai das erste Spiel des Jahres gegen Fortuna Düsseldorf im heimischen Olympiastadion bestreiten.
Nach einem entspannten Ski-Urlaub mit seiner Familie sollte Kay Bernstein den Auftakt eigentlich hautnah miterleben. Beide Vorhaben konnte er nicht mehr umsetzen.
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