Elliot Page: So dramatisch ist seine Geschichte wirklich

von Marie Mayer
13.07.2023
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Elliot Page schmunzelt
NurPhoto/NurPhoto via Getty Images
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Im Dezember 2020 machte Elliot Page seine Trans-Identität öffentlich. Auf dem Weg dorthin musste er zahlreiche Ups und Downs durchlaufen. Seine Erfahrungen hat er nun in seiner Autobiografie „Pageboy“ mitreißend niedergeschrieben und publiziert.

Die Geschichte der Verwandlung von Ellen Page zu Elliot Page liest sich nicht nur wie ein Drama. Es ist tatsächlich auch eines. So wurde der Kanadier häufig diskriminiert, ausgegrenzt und vor allem von vielen missverstanden. So etwas hinterlässt Spuren. Elliot Page hatte immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen, die sich unter anderem in Form von Essstörungen äußerten. Verstärkt wurde der Druck zusätzlich durch Hollywood.

„Hollywood hinkt immer noch sehr weit hinterher“

Ohne jemanden namentlich angreifen zu wollen, kritisiert Elliot Page die Einstellung Hollywoods in puncto Geschlechterbildung. Hollywood hinke weit hinterher und halte sich gerne für fortschrittlicher als es eigentlich sei.

Konkret beschreibt er damit die genau abgegrenzte Erwartungshaltung, die man gegenüber Frauen und Männern hat. Er selbst sei damals (als Frau) dazu gedrängt worden, auf dem roten Teppich in einem Kleid zu erscheinen, obwohl er sich sehr unwohl gefühlt habe.

Vorliebe für Flanellhemden war Hollywood ein Dorn im Auge

Am Rad der Zeit gedreht erinnern wir uns an die weibliche Version von Elliot Page, Ellen Page. 2007 wurde die damals 20-Jährige zur Heldin als Hauptdarstellerin im Film „Juno“, in der sie eine 16-jährige Schwanger spielte. Für ihre schauspielerische Leistung erhielt sie sogar eine Oscar-Nominierung als beste Schauspielerin.

Dabei fiel schon von Anfang an auf, dass Ellen Page anders als andere Schauspieler-Kolleginnen war. Sie gab sich stets zurückhaltend, wurde nie auf Partys gesehen und Skandale blieben gänzlich aus. Lieber kleidete sie sich leger und burschikos, schmiss sich bevorzugt in Flanell-Hemden und sprach über Politik und Feminismus.

Sie galt als eine Besonderheit in Hollywoodkreisen und sorgte durch ihre verblüffend andere Art immer wieder für Gesprächsstoff und Gerüchte. Wieso trägt eine so zierlich niedliche Person weite unförmige Flanellhemden? War sie lesbisch? Was stimmte nicht mit ihr? Sie schien einfach nicht in das Hollywood-Klischee zu passen.

2014 erfolgte das große Outing

Lange Zeit haderte Ellen Page mit ihrer Sexualität. Bis 2014. In einer Ansprache der „Human Rights Campaign“ bekannte sie sich offiziell zu ihrer Vorliebe für Frauen: „Ich bin es leid, durch Unterlassung zu lügen“, sagte sie vor versammeltem Publikum.

2020 erfolgte noch krasseres Outing

2014 heiratete Ellen Page die Tänzerin und Choreografin Emma Portner und schien irgendwie bei sich angekommen zu sein. Doch dem war offensichtlich nicht ganz so. Im Jahr 2020 sorgte sie mit einem weiteren Outing für ordentliche Verblüffung. So gab sie bekannt, transsexuell zu sein. Und es reichte ihr nicht mehr, sich nur wie ein Mann zu kleiden und zu fühlen.

Noch im März kam es zur langersehnten geschlechtsangleichenden Operation am Oberkörper, der doppelten Mastektomie, bei der Ellen Page die Brüste entfernt wurden. Die Operation bezeichnete sie in einem Interview mit der Times als „nicht nur lebensverändernd, sondern lebensrettend“. Der Name und die Person Ellen Page verschwanden. Elliot Page war geboren.

Nur bewaffnet außer Haus

Aufgrund seiner Geschlechterumwandlung erfuhr Elliot Page nicht nur Zuspruch und Bewunderung. Er war auch harscher Kritik sowie teils radikalen Anfeindungen ausgesetzt. Bis heute. Mittlerweile verlässt der Umbrella Academy-Star in Los Angeles nur noch bewaffnet oder in Begleitung eines Sicherheitsdienstes das Haus.

Pageboy – Die traurige Autobiografie von Elliot Page

In seiner Autobiografie „Pageboy“ lässt der Schauspieler aus der kanadischen Hafenstadt Halifax seine Leser an seiner persönlichen Geschichte teilhaben. Informativ, traurig und schockierend liest sich das Buch. So erfährt man viel über die verletzliche Seite von Page, die schwierige Kindheit und Pubertät, den Kampf mit seiner Essstörung und die zahlreichen homophoben Äußerungen von Kollegen.

„Pageboy ist die Geschichte eines Lebens, das an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde – und eine Feier des Moments, in dem wir, frei von den Erwartungen anderer, mit Trotz, Mut und Freude uns selbst entgegentreten. Ein Buch von aufwühlender Schönheit und politischer Schlagkraft,“ so die treffende Buchbeschreibung.

Und Elliot Page selbst stellt das Buch wie folgt vor: „Dies ist die Geschichte von jemandem, der sich selbst findet – inmitten von Hindernissen, Scham, Hoffnungslosigkeit und Schmerz. Der daraus auftaucht und auf eine Weise erblüht, die er nie für möglich gehalten hätte.“ 

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