„Jennifers Tat“: KI-generierte fake Bilder?

von Marie Mayer
08.05.2024
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Person hält Pistole in der Hand
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„What Jennifer did (deutsche Variante: „Jennifers Tat“) ist ein Netflix-Dokumentarfilm, der sich mit der schockierenden Geschichte von Jennifer Pan beschäftigt. Shocking ist nun aber auch, dass Netflix dafür offensichtlich ordentlich in die KI-Trickkiste gegriffen hat. Wie viele echte Beweise stecken wirklich in der Streaming-Variante?

Ein Fall, der weltweit schockiert

Die Handlung des beliebten Netflix-True-Crime-Films konzentriert sich auf die Ereignisse, die zum grauenvollen Verbrechen von Jennifer Pan geführt haben, sowie auf die spannenden Ermittlungen danach und den anschließenden Prozess.

Dabei beleuchtet der Film Jennifers Vergangenheit und ihr Leben als vermeintlich braves Mädchen, das mit den strengen Regeln und der Dominanz ihrer Eltern (chinesische Flüchtlinge aus dem Vietnam) zu kämpfen hatte.

Im Laufe der Zeit schmiedet Jennifer Pan einen Plan, um sich aus den Fesseln der elterlichen Kontrolle zu befreien. Sie webt ein komplexes Netz aus Lügen, indem sie ihren Eltern über Jahre hinweg ein erfolgreiches Studium vorgaukelt. Bis sie ihr Vorhaben eines Abends mit einem grausamen Verbrechen abschließt und die ganze Welt in Aufruhr versetzt.

Jennifer Pan heuert dazu zwei Männer, ihren Freund Daniel Wong und Lenford Crawford an, um ihre Eltern zu ermorden. In der Mordnacht dringen die Männer in das Haus der Familie, das sich in einer als ruhig bekannten Gegend befindet, ein und erschießen Jennifers Mutter. Ihr Vater überlebt schwer verletzt und fällt daraufhin vorübergehend ins Koma.

Wie viel Fake steckt in der Netflix-Version?

Der an diese Tat angelehnte Netflix-Dokumentarfilm ist zweifellos fesselnd und verdeutlicht die komplexen familiären Dynamiken sowie psychologischen Faktoren, die zu diesem tragischen Ereignis geführt haben. Dazu verwendet Netflix unter anderem (echte?) Bilder aus Jennifers Vergangenheit, die angeblich aber von einer künstlichen Intelligenz erstellt wurden. Mittlerweile gibt es sogar recht eindeutige Hinweise, die zu bestätigen scheinen, dass die Originalbilder gefälscht sind.

Verzerrungen und Verformungen deuten auf KI hin

Besonders auffällig erscheinen etwa Fotos von Jennifer, die sie lächelnd und ein Peace-Zeichen machend auf einer Party zeigen. Bei genauerer Betrachtung stechen einem nämlich ihre seltsam verformten Finger ins Auge. Künstliche Intelligenzen sind bekannt dafür, oft Schwierigkeiten mit der komplexen anatomischen Darstellung menschlicher Hände und Finger zu haben.

Als weiteres Indiz ist Jennifers rechte Schulter zu nennen, die, ebenso wie ihre Nase, auffällig verzerrt ist. Auch der Hintergrund wirkt ungewöhnlich unscharf.

Auf einem anderen Bild wiederum scheint Jennifers Zahn fehlerhaft zu sein, ihre Wange und ihr Ohr wirken verformt.

Noch ist nicht vollständig geklärt, wie viel Fake in den Aufnahmen wirklich steckt. Viele stellen sich nun aber die Frage, ob gar eine vollständige Generierung durch künstliche Intelligenz vorliegen könnte?

Warum griff Netflix offensichtlich in die Trickkiste?

Um zu verstehen, warum Netflix getrickst haben könnte, gilt es, das Problem mit Bildern in True-Crime-Dokumentationen zu verstehen. Dieses ist darin begründet, dass solche Dokus das reale Leben und Verbrechen originalgetreu nachstellen und Hintergründe aufdecken sollen. Meistens liegen die Fälle jedoch bereits einige Jahre zurück. Bild- und Videomaterial sind, wenn überhaupt, nur spärlich oder in einer sehr schlechten Qualität vorhanden. Zudem kann es ziemlich aufwendig, kostspielig und kompliziert sein, entsprechende Lizenzen für die Verwendung zu erhalten.

Dokumentarfilmer setzen daher seit Jahrzehnten Schauspieler ein, um bestimmte Szenen nachzustellen. Auch die Verwendung von Illustrationen und nachgestellten Bildern ist nichts Neues. Was bei „Jennifers Tat“ und den dort gezeigten Bildern allerdings neu ist, ist der Einsatz künstlich generierter Bilder.

Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Netflix in die Trickkiste gegriffen hat, hätte die Streaming-Plattform dies zumindest kennzeichnen müssen.

Gab es nicht genug Beweise?

Kritiker werfen bereits weitere Fragen auf. Warum wurde möglicherweise manipuliert? Gab es nicht genug echte Beweise, um Jennifers Tat zu erklären oder ihr Charakterbild zu vervollständigen? Wenn in einer echten True-Crime-Dokumentation nicht mit echten Beweisen gearbeitet wird, was sollten Zuschauer sonst noch anzweifeln? Welche Kontrollinstanzen sind erforderlich, um falsche Beweise im Zeitalter der künstlichen Intelligenz zu entlarven?

KI hin oder her, „Jennifers Tat“ bleibt ein ebenso fesselnder wie erschütternder Film, der tiefe Einblicke in das Verhalten und die Motive einer jungen Frau gewährt, die zu einem grausamen Verbrechen fähig war.

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