Diese Stars haben AD(H)S
AD(H)S betrifft nicht nur Kinder. Das wird neuerdings vor allem in den sozialen Medien deutlich: Plattformen wie TikTok, YouTube und Instagram sind voll von Erwachsenen, die über ihre AD(H)S-Erfahrungen sprechen.
AD(H)S: Eine Trend-Diagnose?
Auch prominente Persönlichkeiten wie Eckart von Hirschhausen, Justin Bieber, Nelly Furtado, Felix Lobrecht, Emma Watson, Benjamin von Stuckrad-Barre und Adam Levine bekennen sich offen dazu, ADHS zu haben und tragen damit zur öffentlichen Diskussion bei.
Während einige glauben, dass die zunehmende Aufmerksamkeit wichtig und richtig ist, sind andere davon überzeugt, dass AD(H)S kein reales Problem darstellt, sondern lediglich eine Trend-Diagnose ist.
Was ist überhaupt AD(H)S?
AD(H)S ist weltweit eine der am häufigsten diagnostizierten neurologischen Erkrankungen, von der fast 10 % der Kinder und eine steigende Zahl von Erwachsenen betroffen sind.
ADHS, oder „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung“, ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die typischerweise in der Kindheit beginnt und oft bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Diese Störung manifestiert sich durch Schwierigkeiten in Bezug auf Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität.
ADHS und ADS werden oft synonym verwendet. Obwohl sich die Begriffe ähneln, gibt es Unterschiede. ADS steht genauer gesagt für „Aufmerksamkeitsdefizitstörung“. Der Hauptunterschied liegt in der Hyperaktivität. Personen mit ADHS zeigen neben Unaufmerksamkeit auch Hyperaktivität und Impulsivität, während Personen mit ADS schnell unaufmerksam werden und sich dabei ruhig verhalten.
Diese Promis sprechen öffentlich über ihre Diagnose
Marie Nasemann
Marie Nasemann, deutsche Moderatorin, Model und Schauspielerin, teilte öffentlich ihre Erfahrungen mit ADHS. Die ehemalige Teilnehmerin der Casting-Show Germany’s Next Topmodel setzt sich sogar aktiv dafür ein, das Bewusstsein für ADHS zu schärfen und die Stigmatisierung zu reduzieren, die oft mit dieser Störung einhergeht.
Durch ihre Offenheit hat Nasemann bereits ein wenig dazu beigetragen, das Thema ADHS in der Öffentlichkeit zu enttabuisieren und anderen Betroffenen Mut zu machen, sich ebenfalls zu öffnen und Unterstützung zu suchen. Ihre klare Botschaft: ADHS ist keine Schwäche, sondern eine Herausforderung, mit der man lernen kann, zu leben und sogar erfolgreich zu sein.
Nelly Furtado
Nachdem bei ihr ADHS diagnostiziert wurde, offenbarte Nelly Furtado im Mai 2023 der Öffentlichkeit ihre Krankheit. In einem Interview mit dem Magazin Fault erklärte die Sängerin, dass sie vermutet, ADHS schon ihr ganzes Leben lang zu haben, aber dass es aufgrund ihrer intensiven Beschäftigung mit Musikinstrumenten als Kind im Zaum gehalten wurde.
Justin Bieber
Justin Bieber hat bereits in mehreren Interviews darüber gesprochen, dass er ADHS hat. Zum Beispiel erzählte er im Jahr 2016, dass seine Schlafgewohnheiten von seiner ADHS beeinflusst werden und er deshalb Medikamente nimmt. Damals dachte er sogar darüber nach, die Medikamente abzusetzen, weil sie sich negativ auf seine Psyche auswirken könnten.
Paris Hilton
In der Larry King Live-Talkshow von CNN im Jahr 2007 offenbarte Paris Hilton, dass sie ADHS hat und die ersten Symptome bereits im Alter von 12 Jahren aufgetreten sind. Sie erklärte, dass sie seit ihrer Kindheit Medikamente dagegen einnimmt.
Auch in der ADHS-Dokumentation The Distruptors, an der sie teilnahm, sprach sie im Jahr 2022 offen über ihre Diagnose. Dennoch fand sie auch positive Aspekte daran und betonte, dass ihr Geist ständig in Bewegung sei und sie glaube, dass diese Eigenschaften ihr den Antrieb und den Vorteil für ihren Erfolg geben. ADHS könne ihrer Meinung nach so etwas wie eine Art Superkraft sein, wenn sie richtig gefördert wird.
Stigma, Trend oder langsame Enttabuisierung?
Die Zahl der Prominenten, die offen über ihre ADHS-Erkrankung sprechen, ist beeindruckend lang. Was einst als stigmatisiert galt, ist heute akzeptiert und sogar salonfähig geworden. Ob dies als bloßer Trend betrachtet werden kann, bleibt fraglich. In den sozialen Medien scheint es jedoch tatsächlich so, denn zahlreiche Influencer und Creators sprechen öffentlich über diese und ähnliche Krankheiten und präsentieren sie fast schon stolz. Übertriebenes Zurschaustellen oder wichtige Message? Die Antwort darauf sei einem selbst überlassen. Fakt ist, AD(H)S sollte nicht länger tabuisiert werden und niemand sollte sich dafür schämen müssen.
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