Mike Lynch: Wurde der Tech-Milliardär getötet?

von Marie Mayer
06.09.2024
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Mike Lynch lächelt in die Kamera
Dan Kitwood/Getty Images News via Getty Images
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Mike Lynchs Segeltörn endete am 19. August in einer Katastrophe. Zunächst war die Ursache unklar, nun kommen immer weitere Details ans Tageslicht. Mindestens vier der Passagiere, die auf der Luxusyacht „Bayesian“ vor Sizilien ums Leben kamen, sind offenbar nicht, wie zuerst vermutet, ertrunken, sondern erstickt. Wie die italienische Zeitung La Repubblica berichtet, ergaben die ersten Autopsien, dass in Lunge, Luftröhre oder Magen der Opfer kein Wasser gefunden wurde.

Sieben Tote bei Jachtunglück vor Sizilien

Die „Bayesian“, besetzt mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren, sank am 19. August vor der Küste Siziliens während eines Sturms. Sieben Menschen, darunter der britische Tech-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter Hannah, kamen bei dem Unglück ums Leben, während 15 Personen gerettet werden konnten. Lynch, der die Yacht angemietet hatte, wollte mit Familie und Freunden seinen Freispruch in einem milliardenschweren Betrugsprozess feiern.

Gegen den Kapitän der Yacht, den Neuseeländer James Cutfield, sowie gegen den wachhabenden Matrosen Griffiths und den Maschinisten Tim Parker Eaton wird derzeit ermittelt. Der genaue Unfallhergang und mögliche Versäumnisse der Crew stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen.

Yacht inmitten des Meeres

Opfer dürften erstickt sein

Experten vermuten, dass durch das schnelle Sinken der Yacht Luftblasen in den Kabinen entstanden, die den Passagieren für eine Weile das Atmen ermöglichten. Da die Luftblasen jedoch kleiner wurden und sich immer mehr Kohlendioxid ansammelte, kam es letztlich zum Erstickungstod der Insassen in über 50 Metern Tiefe.

Fünf der Opfer wurden von Tauchern in einer Kabine auf der linken, nach oben zeigenden Seite der Yacht gefunden, was darauf hindeutet, dass sie wach waren und aktiv nach den letzten verbleibenden Luftblasen suchten. Nur die 18-jährige Hannah Lynch befand sich in einer anderen Kabine, während das siebte Opfer außerhalb der Yacht auf dem Meeresboden lag.

Mike Lynch: Der „britische Bill Gates“

Mike Lynch war ein bedeutender Technologieunternehmer, oft als „britischer Bill Gates“ bezeichnet. Nach einem Mathematikstudium in Cambridge gründete er die Firma Autonomy, die er 2011 für rund elf Milliarden Dollar an Hewlett Packard verkaufte. Autonomy war bekannt für die Entwicklung von Suchmaschinen, die mithilfe Künstlicher Intelligenz Geschäftsdaten analysieren konnten.

Der Verkauf der Firma führte jedoch zu erheblichen Rechtsstreitigkeiten, da Hewlett Packard Lynch Manipulationen beim Verkauf vorwarf. Dies führte zu langjährigen juristischen Auseinandersetzungen in Großbritannien und den USA, in deren Verlauf Lynch schließlich an die USA ausgeliefert wurde. Im Juni 2024 wurde er von den Betrugsvorwürfen freigesprochen, was Lynch zum Anlass nahm, den Freispruch mit einem Segeltörn auf der „Bayesian“ zu feiern. Ein Törn, der schließlich in einer Katastrophe endete.

Unglückliche Ereignisse und Verdächtigungen

Der Tod Lynchs ist nicht das einzige tragische Ereignis in seinem Umfeld. Nur zwei Tage vor dem Jachtunglück starb sein ehemaliger Geschäftspartner Stephen Chamberlain bei einem Autounfall in Cambridgeshire. Chamberlain, der früher bei Autonomy als Finanzmanager tätig war und später für das von Lynch gegründete Unternehmen Darktrace arbeitete, wurde beim Joggen von einem Auto erfasst. Der Fahrer des Wagens leistete vor Ort Erste-Hilfe und kooperierte mit der Polizei, die bislang keine Hinweise auf Fremdeinwirkung fand.

Die beiden Todesfälle werfen dennoch Fragen auf. Chamberlain und Lynch hatten sich erst wenige Monate zuvor von Betrugsvorwürfen in San Francisco freisprechen lassen. Trotz der zeitlichen Nähe der Todesfälle sehen die Ermittler bisher keine Beweise für einen Zusammenhang.

Fortsetzung der Ermittlungen und offene Fragen

Das Wrack der „Bayesian“ liegt in 49 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund und die Untersuchungen zu den genauen Umständen des Unglücks dauern an. Unklar bleibt, ob die beiden Todesfälle in direkter Verbindung stehen oder ob es sich um tragische Zufälle handelt.

Die letzten Jahre von Mike Lynch waren geprägt von großen Erfolgen, juristischen Auseinandersetzungen und einem dramatischen Ende, das Fragen aufwirft und möglicherweise nie vollständig geklärt wird.

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