Kaulitz & Kaulitz-Doku: Top oder Flop?

Die Reality-Doku-Serie Kaulitz & Kaulitz der Tokio-Hotel-Zwillinge Bill und Tom Kaulitz startete am 25. Juni auf Netflix und sorgte schnell für Aufsehen. In Deutschland und Österreich kletterte die Serie direkt auf Platz eins der Streaming-Charts. Auch in der Schweiz war die Serie mit einem zweiten Platz in den Charts erfolgreich. International gesehen scheint sie jedoch zu floppen.

Internationaler Erfolg bleibt aus

Trotz der großen Erfolge von Tokio Hotel auch außerhalb des deutschsprachigen Raums blieb der internationale Erfolg der Serie aus. In nicht-deutschsprachigen Ländern konnte Kaulitz & Kaulitz nicht in die Top-Ten-Charts vordringen. Selbst mit der zusätzlichen internationalen Bekanntheit von Heidi Klum, die ebenfalls in der Serie auftaucht, blieb der erhoffte Durchbruch aus. In den weltweiten nicht-englischsprachigen TV-Charts erreichte die Serie immerhin Platz zehn.

Vergleich zu anderen Reality-Dokus

Mit einer Million Streams und einer Sehdauer von 5,9 Millionen Stunden in der ersten Woche blieb der Erfolg der Serie relativ bescheiden. Andere Reality-Dokus erzielten deutlich höhere Abrufzahlen: Die brasilianische Version von Love Is Blind verzeichnete in der ersten Woche zwei Millionen Views und erreichte international Platz zwei, während die US-Dokus Worst Roommate Ever und America’s Sweethearts: Dallas Cowboys Cheerleaders 5,7 bzw. 3,7 Millionen Views erzielten.

Einblick in das luxuriöse Leben

Die Serie bietet einen tiefen Einblick in das dekadente Leben der Kaulitz-Zwillinge. Die Zuschauer sehen etwa Bills luxuriöse Villa in Los Angeles mit modernen Glasfronten, steinernem Kamin und Designermöbeln. Die Kaulitz-Brüder haben zahlreiche Angestellte, darunter ihre persönliche Assistentin Lina, die für viele Aufgaben verantwortlich ist, von der Planung von Partys bis hin zu alltäglichen Erledigungen.

Luxus im Alltag

Auch Tom Kaulitz, der mit Heidi Klum verheiratet ist, führt ein luxuriöses Leben. Bill beschreibt Toms Leben als typisches Spießerleben – nur ein bisschen bigger. Im Haushalt von Tom und Heidi kümmern sich Angestellte um alltägliche Aufgaben wie das Bettenmachen und das Frühstück. Heidi Klum selbst verstärkt das Image des Luxus, indem sie in der Serie sagt, dass sie lieber ein größeres Haus kauft, als etwas wegzuwerfen.

Immobilienshopping und hohe Ausgaben

Die Netflix-Serie zeigt den Alltag der Brüder hautnah, sodass Zuseher das Gefühl haben, die beiden bestens kennenzulernen.

So dokumentiert die Serie unter anderem die vielen extravaganten Ausgaben. Beispielsweise flogen die Brüder für eine Preisverleihung von Berlin nach Bielefeld mit einem Privatjet, nachdem ihr ursprünglicher Zug ausfiel. Die Kosten für den Flug betrugen schlappe 30.000 Euro. Großzügig zeigen sich die Tokio Hotel-Mitglieder auch ihren Freunden gegenüber. Die werden nämlich gerne großzügig beschenkt, wie etwa mit einem Chanel-Tennisschläger für 2.000 Dollar.

Das sagen Kritiker

Von Kritikern wird Kaulitz & Kaulitz gemischt aufgenommen. The Times kritisierte das Fehlen relevanter und gefühlvoller Momente und fand es ironisch, dass Zuschauer den Brüdern beim Frühstückzubereiten zusehen können, obwohl sich darum eigentlich eigens Angestellte kümmern. Das Portal Decider beschrieb die Serie als Standard-Reality-Sache und zog Vergleiche zu den Kardashians. Trotz der hohen Erwartungen, die Bill und Tom Kaulitz an ihre Serie knüpften, fiel zumindest das internationale Echo eher verhalten aus.